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Was ist das Stromnetz?

Vom Kraftwerk übers Stromnetz bis in die Steckdose zu Hause: Das Stromnetz in Deutschland überträgt und verteilt elektrische Energie von den Erzeugern zu den Endverbrauchern. Dabei handelt es sich um ein vielschichtig verflochtenes, umfassendes Netzwerk von Leitungen und Anlagen, die den Strom von den Kraftwerken zu den Haushalten und Industrieunternehmen transportieren und verteilen.

Doch im Gegensatz zu einem Spinnennetz ist das deutsche Stromnetz kein gleichmäßiges Gebilde: Zahlreiche Stromleitungen treffen an bestimmten Stellen im ganzen Land aufeinander und bilden sogenannte "Verteilungsknoten". Dort, wo viele Menschen leben, oder an Orten, an denen sich viele verbrauchsintensive Industrieanlagen und -betriebe befinden, sind auch mehr Verteilungsknoten − das Stromnetz ist dort dichter:

Hier spricht man auch von einem engmaschigen Stromnetz. Da die Energiewende konsequent vorangetrieben werden soll und die Stromversorgung in Deutschland dabei sicher und bezahlbar bleiben muss, ist für die nächsten Jahre und Jahrzehnte der Stromnetz Ausbau um mehrere tausend Kilometer in Planung.

Stromnetz einfach erklärt:

  • Das Stromnetz transportiert elektrische Energie von den Kraftwerken zu den Verbrauchern
  • Das deutsche Stromnetz ist laut BDEW ungefähr 1,8 Millionen Kilometer lang
  • Die wichtigsten Arten von Stromnetzen sind: Verbundnetz, Verteilnetz, Inselnetz
  • Der Strom wird über Netzebenen geleitet − vom Übertragungsnetz in die Verteilernetze

Wie funktioniert das Stromnetz?

Über konventionelle Kraftwerke oder erneuerbare Energieträger wird Strom zum Verbraucher geleitet. Damit die elektrische Energie, die in den Kraftwerken erzeugt wird, auch ins Stromnetz gespeist werden kann, benötigt man verschiedene Transformatoren. Elektrische Energie wird zunächst über das Übertragungsnetz transportiert, das aus Hochspannungsleitungen besteht. Hochspannung deswegen, weil die Übertragungs- bzw. Transportverluste der elektrischen Energie dadurch so klein wie möglich gehalten werden. Das führt dazu, dass über Hochspannungsleitungen der Strom auch sehr weit transportiert werden kann, über die Landesgrenzen hinaus.

An Umspannwerken wird die Stromspannung dann entweder erhöht oder verringert − je nachdem, wohin der Strom transportiert oder verteilt werden soll. Nun geht es zum Verteilungsnetz: Dieses besteht aus Niederspannungsleitungen, die den Strom dann von den Umspannwerken zu den Verbrauchern bringen. Das Clevere ist: Niederspannungsleitungen regeln den Strom auf die notwendige Spannung für den jeweiligen Verbrauch in Haushalt und Gewerbe herunter. An gängigen Haushaltssteckdosen liegt zum Beispiel eine Spannung von 230 Volt an.

Welche Arten von Stromnetzen gibt es?

Es gibt verschiedene Arten von Stromnetzen, die wichtigsten im Kurzüberblick:

  • Verbundnetz

    Riesige und räumlich aneinandergrenzende Stromnetze, die miteinander elektrisch verbunden sind, nennt man Verbundnetz. Diese stark ausgebauten Übertragungsnetze sind die verlässliche Stütze jeder öffentlichen Stromversorgung. Sie ermöglichen den zuverlässigen Transport von elektrischer Energie − vom Kraftwerk zum Endverbraucher. Als überregionale Netzwerke verbinden sie Regionen oder Länder über große Entfernungen. Sie bringen den Strom der großen Windparks in Nord- und Ostsee zu der Industrie nach Süddeutschland.

  • Verteilnetz

    Ein Verteilnetz ist das Stromnetz mit der niedrigsten Spannungsebene und bringt den Strom von den großen Umspannwerken in die Wohn- und Gewerbegebiete. Es besteht aus Niederspannungsleitungen, Transformatoren und Verteilungsanlagen.

  • Inselnetz

    Ein Inselnetz ist ein Stromnetz, das nicht mit dem Hauptverbundnetz verbunden ist. Solche autonomen Stromversorgungsanlagen sind vor allem in abgelegenen Gebieten (z. B. Dörfer in schwer zugänglichen oder kaum erschlossenen Regionen oder auf Inseln) sinnvoll. Doch auch die Stromnetze von Straßenbahnen sowie U-Bahnen und S-Bahnen sind Inselnetze.

  • Regionalnetz

    Ein Regionalstromnetz versorgt, wie der Name schon sagt, nur eine bestimmte Region oder einen geografischen Bereich mit Strom. Durch Übertragungsleitungen, Umspannwerke und Verteilungsnetze wird elektrische Energie innerhalb einer Region weitergeleitet und verteilt.

  • Bordnetz

    Bordnetze, bezeichnen die Gesamtheit aller elektrischen Bestandteile, die man in Autos und Flugzeugen, in Schiffen und Zügen findet − also bei den meisten Verkehrsmitteln. Das Bordnetz sorgt dabei nicht nur für die Stromversorgung, sondern unter anderem auch für den Informationsaustausch zwischen den einzelnen Steuergeräten.

Unterschiedliche Netzebenen

Wie kommt elektrische Energie vom Ort der Erzeugung bis zum Ort der Nutzung? Der Strom wird über unterschiedliche Netzebenen geleitet: Die Übertragungsnetze, wie z. B. große konventionelle Kraftwerke oder Erneuerbare Energie-Anlagen, leiten auf der Höchstspannungsebene (220 oder 380 Kilovolt) riesige Strommengen von den Kraftwerken zu den nachgelagerten (regionalen) Verteilungsnetzen und verbinden das deutsche Stromnetz mit den Stromnetzen der europäischen Nachbarländer (Europäisches Verbundnetz). Die Verteilnetze befördern den Strom dann auf die verschiedenen Ebenen weiter − von der Hochspannungsebene​ (60 bis 110 Kilovolt) für stromintensive Industrie und große Städte über die Mittelspannungsebene​ (6 bis 30 Kilovolt) für Kleinstädte, Industrie- und Handelsunternehmen bis auf die Niederspannungsebene (230 oder 400 Volt) für private Haushalte und Gewerbetreibende.

Stabilität des Stromnetzes

Die Übertragungsnetze werden oft als "das Rückgrat" der Stromversorgung in Deutschland bezeichnet und sind dadurch ein wesentlicher Faktor, wenn es um Stabilität des deutschen Stromnetzes geht. In Deutschland übernehmen vier Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) die Verantwortung für die überregionalen Stromnetze im Höchstspannungsbereich: 50Hertz, Amprion, TenneT und TransnetBW. Seit 2012 ist Deutschland in vier Regelzonen eingeteilt und jeder dieser Übertragungsnetzbetreiber ist für eine andere Regelzone zuständig. Übertragungsnetzbetreiber sind jedoch nicht mit den (regionalen) Netzbetreibern zu verwechseln.

Damit die Folgen im Falle eines Stromnetzausfalls möglichst gering bleiben, arbeitet man auch ununterbrochen daran, das Stromnetz zu optimieren. Das geschieht unter anderem durch den Einbau von Schutzvorrichtungen, durch die regelmäßige Wartung der Infrastruktur, durch Notfallpläne und durch die Förderung bzw. den Ausbau der dezentralen Energiegewinnung.

Versorgungssicherheit und Stabilität sind zudem ein zentrales Ziel des Energiewirtschaftsgesetzes: Die sichere, leitungsgebundene Versorgung der Allgemeinheit mit Strom und Gas ist daher ein wesentlicher Aufgabenbereich zum Wirkungsbereich der Bundesnetzagentur.

Was passiert, wenn das Stromnetz zusammenbricht?

Das Wichtigste vorab: Das Stromnetz wird von verschiedenen Instanzen und durch viele Kontrollmechanismen stetig überprüft und überwacht, um die Netzstabilität zu gewährleisten, Überlastungen zu vermeiden, Spannungsschwankungen auszugleichen oder bei Störungen die Stromversorgung wiederherzustellen. Ein großflächiger, längerer Stromausfall, ein sog. Blackout, ist in Deutschland eher unwahrscheinlich.

Doch falls das Stromnetz zusammenbricht bzw. es stellenweise Unterbrechungen des Stromnetzes gibt, hätte das unter anderem folgende Auswirkungen: Alle mit Strom betriebenen Geräte sowie viele Kommunikations- und Infrastruktursysteme, die mit Strom arbeiten, funktionieren nicht mehr. Dies hätte ungeahnte Folgen für die gesamte Gesellschaft und Millionen von Haushalten: kein Strom, kein Licht, kein Wasser. Klimaanlagen bzw. Kühlungseinrichtungen und Heizungen fallen aus, Lebensmittel können nicht mehr richtig gelagert werden, Fernsehgeräte und nicht batteriebetriebe Radios funktionieren nicht mehr. Industrie und Handel müssen ihre Aktivitäten reduzieren oder schlimmstenfalls ganz einstellen, sodass mit Datenverlusten, Produktionsrückgang, Schäden an elektronischen Geräten und sensiblen elektrischen Systemen, finanziellen Einbußen und gestörten Lieferketten zu rechnen ist. Je nach Länge eines kompletten Ausfalls der Strom- und Energieversorgung könnten die wirtschaftlichen Folgen für ein Land oder ein Region verheerend sein.

Doch die Auswirkungen auf die "kritische Infrastruktur" wären für eine Gesellschaft wohl am schlimmsten: Krankenhäuser könnten ihre Patienten nicht mehr angemessen versorgen; Flughäfen, Verkehrssysteme und wichtige Kommunikationssysteme wären gestört oder brechen ggf. ganz zusammen und auch die Wasserversorgung der Bevölkerung und bestimmter Einrichtungen wäre in Gefahr, da die Aufbereitungsanlagen ebenfalls betroffen sein könnten. Kurzum: Die öffentliche Sicherheit wäre ernsthaft gefährdet. Mögliche Szenarien für einen Blackout gibt es viele.